Es ist längst ein Running-Gag geworden: "Wir haben einen Witz über unsere Eismaschinen: Aber wir haben Angst, dass er nicht funktioniert", machte sich selbst der offizielle Twitter Account von McDonald's schon über die ständig defekten Geräte lustig. Die Situation im Hintergrund ist durchaus kompliziert. Und hat nun die obersten Handelswächter der USA auf den Plan gerufen.
Die Federal Trade Commission (FTC), die für die bundesweite Überwachung des Handels in den Vereinigten Staaten verantwortlich ist, hat McDonald's-Filialen eine offizielle Anfrage zu den defekten Eismaschinen zukommen lassen. Das berichtet das "Wall Street Journal", der Fastfood-Konzern bestätigte die Anfrage. Es gehe um die Frage, warum die zur Herstellung der McSunday-Eisbecher sowie der beliebten Milkshakes benutzten Maschinen so oft ausfallen.
McDonald's gibt sich betont gelassen. Man glaube nicht, dass es im Kern der Ermittlungen um das Verhalten des Konzerns oder der Filial-Betreiber gehe, erklärte ein Sprecher dem "WSJ". Die FTC selbst hat sich bislang nicht zum Hintergrund der Anfrage geäußert. Tatsächlich dürfte es aber um einen Konflikt gehen, bei dem die McDonald's-Filialen im Grunde nur eine Nebenrolle spielen.
Der Hersteller der Maschine, das US-Unternehmen Taylor, befindet sich seit einigen Jahren in einem Rechtsstreit mit dem Start-up Kytch. Das bietet ein Tool an, mit dem sich die Fehlermeldungen der Maschinen auch von Dritten auslesen lassen. Taylor will die Maschinen nur durch eigenes Personal warten lassen, bis das ankommt, steht die Eisproduktion aber still. Weil viele kleinere Fehler sich auch vom Personal selbst beheben lassen, schwören mittlerweile viele Filialen auf die Kytch-Geräte. Beide Hersteller erklärten dem "WSJ", bisher noch keine Post von der FTC erhalten zu haben.
Ihr Streit beschäftigt allerdings bereits die Gerichte. Weil sich Kytch weigerte, Taylor eines der Auslesegeräte zu überlassen, scheint der Hersteller es über Tarnadressen weiter versucht zu haben, vermutet das Start-up. Letztlich soll er über einen McDonald's-Lizenznehmer an einen der kleinen Kästen gekommen sein. Weil der Verdacht besteht, dass Taylor die Funktionsweise der Kytch-Box kopieren will, um ein ähnliches Produkt anzubieten, hatte gerade ein Gericht eine einstweilige Verfügung gegen Taylor erlassen: Das Unternehmen darf nicht mehr versuchen, die Boxen zu erwerben, die bereits erhaltenen müssen zurückgegeben werden.
Schon vor dem Aufkommen von Kytch hatte es unzählige Beschwerden zu den Eismaschinen des Herstellers gegeben. Weil die Maschinen sowohl Shakes als auch Eiscreme herstellen, sind sie sehr komplex und fehleranfällig. Selbst zu große oder zu kleine Mengen an Zutaten können die Maschine unbrauchbar machen. Hinzu kommt, dass die Reinigungszyklen mit vier Stunden enorm lang sind und nicht unterbrochen werden können, ohne neu starten zu müssen. "Alles an der Maschine ist einfach miserabel. Wenn jemand 30 Minuten vor dem Schließen in den Laden käme und ein McFlurry bestellen würde, würde man dann riskieren, damit den ganzen Bereich einzusauen, den man gerade gereinigt hat? Nein", klagte ein McDonald's-Mitarbeiter schon 2017 gegenüber dem "WSJ".
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