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Die Kunst, eine Zigarre richtig anzuzünden. Foto: Keystone
Wenn sich ein nichtrauchender Politiker erstmals mit diesem Gesetzesentwurf befasst und die gesamte recht komplizierte Materie studiert, dann kommt er aus dem Staunen nicht heraus – wie Alice im Wunderland. Seit Kolumbus im Jahr 1492 aus der Karibik (er meinte allerdings, den kürzesten Weg nach Indien gefunden zu haben) Tabak nach Europa brachte, wird dieser in den unterschiedlichsten Formen genossen. Nach der Erfindung der Zigarettenmaschine im Jahr 1878 verdrängte die mechanisierte und kostengünstiger zu produzierende Zigarette sukzessive die früheren Rauchgewohnheiten: den Tabakgenuss in der Pfeife und das Schnupfen und Kauen von Tabak.
Heute werden rund 95 Prozent des weltweiten Anbaus von Tabak zu Zigaretten und Feinschnitt zum Selberdrehen von Zigaretten und zum Stopfen in Zigarettenfilterhülsen verarbeitet. Das heisst allerdings nicht, dass der Zigarrengenuss zu einem Mauerblümchen-Dasein degradiert wurde. Kein anderes Tabakfabrikat gibt es in einer grösseren Vielfalt als Zigarren: Stumpen, Zigarillos mit und ohne Filter, Kopfzigarren (mit einem abgerundeten Mundende, dem «Kopf»), Brissago und Virginia mit dem herausziehbaren Halm aus Espartogras, Interi und Mezzi Toscani, Kielzigarren (diese hatten anfänglich einen Gänsekiel als Mundstück) und «Krumme», zu drei Stück geflochtene Zigarren (Culebras).
Produkte der Neuzeit sind «Snus» (in Teebeuteln verpackter Tabak, die man unter die Zunge schiebt) und seit etwa zwei Jahren die sogenannten elektronischen Fabrikate, die aromatisierte Flüssigkeiten oder auch Tabakpfropfen erhitzen und verdampfen, ohne Verbrennungsvorgang. Diese sind im Handel als Wegwerfprodukte oder zur wiederholten Nachfüllung mit den sogenannten Liquids in unzähligen Geschmacksvarianten erhältlich. Die Erhitzung erfolgt dabei mithilfe eines eingebauten Akkumulators. Damit wird der Raucher zum «Dampfer».
Alle diese Tabakfabrikate werden unterschiedlich besteuert. Der Steuersatz ist traditionell abhängig von der Technik der Herstellung, also von der steuerlichen «Belastbarkeit». Das heisst, dass Zigaretten, die auf den neusten Hightech-Maschinen (bis zu 20’000 Stück pro Minute) hergestellt werden, eine wesentlich höhere Steuerlast tragen müssen als zum Beispiel handgerollte Zigarren mit der Tagesleistung einer Handrollerin von 100 bis 150 Stück.
Diese Vielfalt von Tabakfabrikaten in einem neuen Gesetz zusammenzufassen, kommt einer Sisyphus-Arbeit gleich. Dazu kommen dann auch noch die unterschiedlichen gesundheitlichen Aspekte, die rational schwierig zu erfassen und abhängig vom Rauchverhalten sind.
Die Politik steht vor einer schwierigen Aufgabe. So sind denn auch die Stellungnahmen zu einem neuen Tabakproduktegesetz sehr differenziert und dies quer durch die gesamte politische Landschaft. Nichtraucher würden am liebsten den Rauchgenuss generell verbieten, was illusorisch ist, aber die bereits bestehenden Rauchverbote sind ein untrügliches Indiz dazu. So hat jüngst ein Nichtraucher in einem Leserbrief eine signifikante Erhöhung der Tabaksteuer auf Zigaretten vorgeschlagen, mit dem Ziel, den derzeitigen Preis einer Zigarettenpackung zu verdoppeln: ein weiterer Schritt Richtung Prohibition.
Rein statistisch beträgt der Nichtraucheranteil an der Bevölkerung 75 Prozent gegen 25 Prozent Raucheranteil. Diese Relation dürfte nicht nur für die Schweiz, sondern auch weltweit zutreffen. Damit ist des einen Leid des andern Freud. Die Tabakindustrie ist bereits jetzt schon die am stärksten regulierte Branche überhaupt. Weitere Einschränkungen – mit Ausnahme eines schweizweiten Verbots des Verkaufs von Tabakwaren an Jugendliche (Mindestalter 18 Jahre) – sind weder verhältnismässig noch zielführend. Sowohl die starke Minderheit von 25 Prozent Rauchern als auch die Hersteller von Tabakprodukten sollten nicht noch mit neuen und zusätzlichen Regulierungen bevormundet werden. Deshalb macht ein neues Tabakproduktegesetz keinen Sinn. Die bestehenden gesetzlichen Vorschriften sind ausreichend.
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Die Raucher müssen bei den Krankenkassen-Prämien stärker belastet werden.
Herr Moser, ich gehe mit Ihnen einig aber dann müssten wir sofort alle Übergewichtigen Menschen auch zur Kasse bitten, denn sie belasten die Krankenkassen ebenso. Beispiel: Unsere Sekretärin in unserer Abteilung ist mitte 20 und hört gar nicht mehr auf zu essen. Sie macht NULL Sport und wird immer träger. Jedesmal, wenn der Chef sie ins Büro bittet und sie somit aufstehen muss, murrt sie rum und atmet nach 50 Metern gehen wie ein Pferd, dass einen Renngallopp hinter sich hat. Alles gute zureden von uns hilft rein gar nichts. Sie nimmt ständig zu aber wenn man im Büro Chips und Guetli in Mengen isst, macht sie sich selber fertig. Sie versteht einfach nicht, dass sie, wenn das noch schlimmer wird, ihren Job verlieren wird, denn es warten viele andere, denen das gar nichts ausmacht.
Sofern Übergewicht nicht auf eine Krankheit zurück zu führen ist, stimme ich Ihnen zu.
Genau. Ungesund Leben ist unmoralisch.
Jeder bekommt einen Schritt- und Kalorienzähler von der KK, Alkoholkonsum oder Nikotin wird auch direkt übermittelt: Da wird ein feucht fröhlichen Polterabend genossen, und dann kommt die SMS: « Ab nächsten Monat steigt Ihre Prämie um CHF 15.00. » Viel Spass.
Warum? Die letzten 6-18 Monate des Lebens kosten die KK ein Vermögen, warum es die letzten 6-18 Monate sind (Rauchen, Übergewicht, « natürliches Altern ») ist eigentlich egal.
Aber zumindest sollten Raucher dann auch mehr AHV bekommen, die paar Jahre, welche sie AHV bekommen, zum Ausgleich für die viel mehr Jahre, in welchen die Nichtraucher AHV bekommen, das wiederum verlangt kein Nichtraucher.
Wenn Sie schon auf Diskriminierung setzen, dann sollten wir zuerst bei den Dicken ansetzen…
Mit Verlaub, Hr. Villiger, in meinen Augen sind Sie ein Drogenhändler, auch wenn es sich bei Tabak formal um legale Drogen handelt. Sie verdienen seit Jahrzehnten ausschliesslich Ihr Geld damit, giftige Substanzen an die Leute zu verkaufen, die sie abhängig machen, krank machen und letztendlich umbringen. Daran gibt es nichts zu beschönigen. Im Schnitt sterben in der CH jeden Tag mehr als 20 Menschen an den Folgen dieser Drogen. Pro Tag, Hr. Villiger. Ihr einziges Glück liegt darin, dass Tabak vor über 500 J. und damit sehr viel früher als zb. Kokain den Sprung zu uns schaffte, und derart Verbreitung fand weil man früher nicht erkannte wie gefährlich dieses Kraut tatsächlich ist. Ansonsten, und davon bin ich felsenfest überzeugt, wäre Tabak heute genauso illegal wie zb. eben Kokain.
Natürlich ist Tabak ungesund aber was ist mit Alkohol? Jeden Abend am Zürcher HB sehe ich auf dem Heimweg die Jugendlichen, die beim Vorglühen sind und ob das dann besser ist, würde ich doch stark bezweifeln. Am Wochenende im Ausgang gibt es meines Wissens mehr Schlägereien und Verletzte durch Alkohol, als durch Tabak. Trend zunehmend. Was meinen Sie dazu?
Alkohol ist sozial problematischer als Tabak, Tabak ist aber für die Gesundheit gefährlicher. Ohne irgendwie übermässigen Alkoholkonsum schönreden zu wollen, aber im Unterschied zu Tabak gibt es bei Alkohol eine faktisch gesundheitlich unproblematische Menge.
Irgendwo habe ich mal eine Studie gelesen, es ist aber länger her, wo geschrieben stand: Wer täglich ein Bier, Schnaps, Whiskey oder änliches trinkt, ist nach den Wissenschaftlern Alkoholiker. Ich weiss natürlich, dass Nichtraucher, was ich übrigens auch bin, sehr viel fanatischer gegen das Rauchen sind als gegen den Alkohol, denn die meisten trinken ja Alkohol und darauf verzichten wollen sie auch nicht. Ich nehme diese Leute aufgrund dieser Haltung nicht wirklich ernst.
2012: 9500 Todesfälle in der CH wegen Nikotin. 1600 wegen Alkohol. Alles klar?
Nebenbei, Sie mögen Ihr Kerngeschäft verstehen, dh. über jede spezielle Form, Zigarren herzustellen, Bescheid wissen. Was das Rauchen per se angeht, nehmen Sie es aber nicht so genau. « Rein statistisch beträgt der Nichtraucheranteil an der Bevölkerung 75 Prozent gegen 25 Prozent Raucheranteil. Diese Relation dürfte nicht nur für die Schweiz, sondern auch weltweit zutreffen. » Das ist schlicht falsch. Die Rauchgewohnheiten weltweit sind verschieden. So sind zb. mehr chinesische Männer Raucher als Nichtraucher. Auch in Ländern wie Russland, Türkei usw. wird deutlich mehr geraucht als bei uns. Daneben gibt es Länder mit niedrigerer Raucherquote, die nicht meinen, auf ein paar Tabakproduzenten im eigenen Land Rücksicht nehmen zu müssen. Und ja, es gibt auch eine Korrelation zum Preis.
Ja, Herr Frey, Statistiken scheinen nicht gerade Ihre Stärke zu sein. Die von Ihnen zitierte Aussage sagt eigentlich genau das aus, was Sie dargelegt haben, und nicht das, was Sie irrtümlicherweise verstanden haben: dass in jedem Land der Welt 25% der Bevölkerung Raucher sind.
Ja, Herr Huber. Nur als Beispiel zu Russland: Anteil der Raucher zwischen 40-45%, je nach Quellenangabe. In Australien am anderen Ende der Skala: Bei den Männern rund 18 Prozent im Jahr 2012, bei den Frauen gut 15,4 Prozent. Soviel zum Thema Statistik… Aber trotzdem Danke für Ihren fundierten Beitrag.
Langsam wird es peinlich, Herr Frey. Wenn Sie meinen Beitrag nochmals genau lesen, wird Ihnen auffallen, dass ich ja geschrieben habe, dass sich die Sache so verhält wie von Ihnen beschrieben. Da war Ihr nachdoppeln absolut unnötig. Aber was Sie offenbar noch immer nicht verstanden haben ist, dass die Aussage « Rein statistisch beträgt der Nichtraucheranteil an der Bevölkerung 75 Prozent gegen 25 Prozent Raucheranteil. Diese Relation dürfte nicht nur für die Schweiz, sondern auch weltweit zutreffen. » nichts anderes heisst, als dass im Schnitt weltweit der Raucheranteil nach Meinung von Herrn Villiger auch bei 25 Prozent liegt. Im Schnitt. Verstehen Sie das? Der Schnitt von 10% (z.B. Australien) und 40% (z.B. Russland) beträgt… 25%! Ist jetzt der Groschen gefallen?
Ok, wenigstens weiss ich nun, worauf Sie hinauswollen. Villiger hat das wohl bewusst unscharf formuliert. Fakt ist aber, dass für die meisten Länder keine belastbaren Daten zum Nikotinkonsum bestehen. Zudem muss man die Zahlen ohne Kinder berechnen. Grosse bevölkerungsreiche Länder wie China, Indonesien oder Russland können Sie auch nicht mit wenig besiedelten Länder wie z.b. Finnland in einen Topf werfen und dann einfach durch zwei teilen. Das hat weder mit Statistik viel zu tun noch wird es den weltweiten Gegebenheiten annähernd gerecht. Genauso wie die Aussage von Hr. Villiger wäre das viel zu undifferenziert. Aber auch so: gemäss Schätzungen raucht whs. rund ein Drittel der erwachsenen Weltbevölkerung, was nicht dasselbe ist wie 25 %. Trotzdem sorry fürs Nachdoppeln.
Echte Nichtraucher, nicht von der WHO produzierte, gibt es in der Schweiz exakt 21%, die nie geraucht haben. Der Rest ist Augenwischerei, denn 9 von 10 Ex-Rauchern rauchen wieder nach 5 Jahren. Wenn dann noch bekannt wird daß, « wissenschaftlich » definiert, ein Ex-Raucher für Tabakstudien bereits nach 12 Monaten zu den « Nichtraucher-Gruppen » gezählt werden, könnte sich die medial belogene und verängstigte Bevölkerung wieder der Realität und somit dem gesunden Menschenverstand nähern.
@Martin Frey Fakt ist aber, daß für die meisten Länder keine belastbaren Daten zum Nikotinkonsum bestehen. Zudem muß man die Zahlen ohne Kinder berechnen.
1. Rauchen ist nicht nur Nikotinkonsum 2. Was sind « belastbare Daten? » 3. Die Zahlen muß man MIT den Kindern berechnen, denn Tomaten oder Auberginen enthalten auch Nikotin, der konsumiert wird und genau deshalb korrekt in der Lebensmittelverordnung geregelt wird. (Soll nun geändert werden).
Es gibt in Europa 21% Nie-Raucher. Alle andren sind Raucher oder Ex-Raucher, wobei zu beachten ist, daß man in Studien Ex-Raucher bereits nach 1 Jahr Rauch-Stopp als « Nichtraucher » bezeichnet, man aber weiß, daß nach 5 Jahren von 10 Ex-Rauchern 9 wieder rauchen. Die Hälfte bereits nach 1 Jahr und ein paar Monaten.
Es ist hinlänglich bekannt, dass der Staat seit Jahren viel Geld für aufwändige Präventionskampagnen ausgibt. Weniger bekannt dürfte sein, dass in der Schweiz gleichzeitig etwa gleichviel Geld für die Förderung der inländischen Tabakproduktion aufgewendet wird. Dies ist der wahre Skandal zum Thema Tabak in der Schweiz.
Der Zeitgeist richtet sich seit Jahren gegen das Rauchen. Kein Mensch, der seiner Sinne mächtig ist, wird behaupten, dass der Rauchgenuss die Gesundheit fördert. Aber die Sachlage ist komplexer, als man vielleicht auf den ersten Blick vermuten würde. Störend ist, dass die Ketten rauchenden Cigaretten-Konsumenten und die Cigarren-Aficionados in den gleichen (Schmuddel-) Topf geworden werden. Dies, obwohl Welten diese beiden Rauchergruppen trennen. Es ist eine Tatsache, dass der Trend in vielen Bereichen des Lebens in Wohlstandsgesellschaften in eine regulatorische/prohibitive Richtung läuft. Vergessen wird auch, dass allein der deutsche Staat allein durch die Tabaksteuer rund fünfzehn Milliarden Euro einnimmt; per anno notabene. Dazu kommmen die Mehrwertsteuer, usw.
mit dem Rauchen (Zigarren) ist es doch wie mit dem Alkohol. Es kommt doch auch auf die Menge an. Eine Zigarre alle paar Wochen schadet genau so wenig wie ein Glas Singlemalt Whisky einmal pro Woche.
Ebenso ist es mit Schockolade, Mc Donalds, Red Bull (die Liste last sich nach Belieben erweitern). Ich war gestern mit den Kindern wieder mal im MC. Meine Kinder (14&16) sind schlank, sehr sportlich (beides Fussballer). Kein Problem. 99% der Leute dort war entweder massiv übergewichtig oder zumindest nahe dran.
Genauso mit anderen ‘Genussmitteln ». Aufs Mass kommts an! Aber eben; wo die Grenze ist vom Gesunden zum Ungesunden – das ist schwierig zu beurteilen und fuer jeden wohl anders auslegbar!
Diese Blogbeiträge von Lobbyisten sind ermüdend. Gestern Economiesuisse, heute Villiger. Was blüht uns morgen? Ein kleines Jammer-Sonett der geplagten Autoimporteure? Carte Blanche für den Chef der Ruag? Oder vielleicht ein paar mahnende Worte über die tödlichen Gefahren der Wärmepumpe von der « Desinformationsstelle Heizöl » ?
Was würden Sie denn für ein Thema vorschlagen Herr Siegenthaler?
Früher haben tapfere Menschen noch für « Freiheit » gekämpft; heute gegen Dicke, Raucher, Alkohol, Fleisch, Zucker, Tabak, Autofahrer, Flugzeuge. Sie haben offensichtlich genug von der « Freiheit » und wünschen sich wieder Diktate. Und sei es die Diktatur von Mehrheiten über Minderheiten; das nennen sie dann lächerlicherweise auch noch « Demokratie ».
@Peter Sie haben natürlich recht. Unabhängig von gesundem oder ungesundem Verhalten, übrigens « ist alles Gift, nur die Menge macht es aus », (Paracelsus), muss man einfach immer wieder und voller Gram diagnostizieren, dass ein gesundes Verhalten dem gesunden Menschenverstand nicht förderlich ist. Viele der « aufgeklärten » Bürgerinnen und Bürger sehnen sich nach einem aufgeklärten Diktator. Diesen Eindruck gewinne ich immer wieder in Diskussionen.
Als Teenie konnte ich mit Zigarren, Stumpen und Zigaretten Härzli blasen und nicht nur Ringe.