Eosta, ein Handelsunternehmen für Obst und Gemüse, hat jetzt für Verpackungen, die es bisher nur aus Kunststoff gab, Papieralternativen eingeführt.
Das Paperpack (links) ersetzt Kunststoff-Schlauchbeutel, die Paperbox (mitte) und der Papershaker (rechts) können Plastikschalen für Beeren und Trauben ersetzen. (Bild: Eosta)
Obst und Gemüse, häufig gerade das in Bio-Qualität, ist in den Supermärkten meist in Kunststoff verpackt. In Frankreich beispielsweise sind solche Kunststoff-Verpackungen ab dem 1. Januar 2022 verboten. Für manche Sorten eignet sich dann das sogenannte Natural Branding, bei dem mit einem Laser ein Logo auf die Schale des Obstes oder Gemüses aufgebracht wird. Das funktioniert aber nicht bei allen Sorten. Mehr zu dem Thema Natural Branding geht aus einem Interview mit Bluhm-Systeme unserer Schwesterzeitschrift Produktion hervor.
Eosta hat für solche Fälle verschiedene Verpackungskonzepte entwickelt, die aus Papier und Karton sind. Flowpacks, die zu den Schlauchbeuteln gehören, werden in den meisten Fällen aus Kunststoff gefertigt. Auch Schalen für Beeren kommen bisher nicht ohne Plastik aus. Für beides hat das Unternehmen Alternativen.
Das Flowpack wird durch das Paperpack ersetzt, das wie der Name sagt aus Papier ist und ein Sichtfenster aus Viskose hat. Für Beeren bietet Eosta die Paperbox oder den Papershaker an.
XPaper, der Airless-Spender aus Papier von Lumson, wurde von der italienischen Vereinigung für Industriedesign (ADI) als eines der besten italienischen Designs ausgezeichnet, die in diesem Jahr produziert wurden. (Bild: Lumson)
Nestlé setzt weltweit auf eine recycelbare Papierverpackung bei der beliebten Süßwarenmarke Smarties. Für die Marke ist es ein großer Schritt: Bisher waren 10 % der Produkte in recycelbarem Papier verpackt. Die Umstellung betrifft jetzt das gesamte Sortiment. Smarties ist die erste globale Süßwarenmarke, die auf recycelbare Papierverpackung umstellt. Somit spart das Unternehmen ca. 250 Millionen Kunststoffverpackungen im Jahr ein. Den Anfang mit Papier haben im vergangenen Jahr die Smarties-Schokoladentafel in Großbritannien gemacht. (Bild: Nestlé)
Der Elektronikhersteller Wago gestaltet seine Versandverpackungen nachhaltiger und stellt das Füllmaterial in den Versandpaketen von Kunststoff auf 100 % biologisch abbaubare Papierluftpolster um. Die aus 100 % Recyclingpapier hergestellten Luftkissen enthalten eine dünne, kompostierbare Siegelschicht, die das Recycling nicht negativ beeinflusst. Damit lässt sich das ‚Airwave-Paperwave‘-Bio-Papierluftpolster zu im Altpapier recyceln oder mit kompostierbaren Materialien entsorgen. Das Material löst sich im Wasser, sollte das Produkt ungeplant im Ozean landen. Dadurch spart Wago laut eigenen Angaben rund 9 t Wegwerfmaterial aus Kunststoff pro Jahr. (Bild: Wago)
Unilever hat zusammen mit Mondi ein hochbarrierefähiges Verpackungsmaterial auf Papierbasis für das Colman's Dry Meal Maker and Sauces-Sortiment von Unilever entwickelt. Dabei wurde der Kunststoffanteil reduziert, der Papieranteil erhöht und somit die Wiederverwertbarkeit im bestehenden britischen Papierabfallstrom sichergestellt. Indem Mondi den bisherigen, nicht recycelbaren Mehrstoffverbund durch eine recycelbare Papierverpackung ersetzt, unterstützt das Unternehmen Unilever bei seinen Nachhaltigkeitszielen. Sowohl das Aluminium als auch alle unnötigen Kunststoffschichten des bisherigen Materials wurden eliminiert. Die Lösung war eine neue Verpackung mit einem Papieranteil von 85 % und einer ultradünnen funktionellen Kunststoffschicht, welche die Verpackung versiegelt und eine Schutzbarriere für die Lebensmittel bietet. Die F&E-Teams von Mondi und Unilever identifizierten diese Schicht als das Minimum an akzeptablem Schutz, das erforderlich ist, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten und gleichzeitig eine hohe Qualität zu erhalten sowie Lebensmittelabfälle zu reduzieren. (Bild: Unilever)
Das Ziel der Alfred Ritter GmbH & Co. KG sind Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen, die in Kreisläufen wiederverwertbar sind. Darum setzt das Unternehmen auf erste Sekundärverpackungen aus Papier. Für das gesamte Produktsortiment bezieht das Familienunternehmen Ritter ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao. Weit verbreitet ist im FMCG-Bereich der Einsatz von Kunststoff bei Produktverpackungen. Um dem Konsumenten ein ganzheitlich nachhaltiges Produkt anbieten zu können, startete Ritter bereits 2018 mit Anbahnungen, die Verpackung mit Kunststoff zu hinterfragen. Der Vorteil von Alternativen wie Papier wurde positiv bewertet. (Bild: Ritter)
Der Papiertrinkhalm in U-Form von SIG feierte Marktpremiere in Österreich: Berglandmilch E-Gen ist das erste österreichische Unternehmen, das diese Entwicklung für ihre Kultprodukte „Lattella Mini“ und die „Schärdinger Schokomilch“ auf den Markt bringt. Die Umstellung auf Papiertrinkhalme im Berglandmilch-Werk Aschbach in Österreich, das den österreichischen Markt mit mehreren Millionen Trinkpäckchen versorgt, erfolgte bereits im Mai. Damit erfüllt Berglandmilch die Forderungen der EU-Kommission, wonach Einweg-Plastikutensilien wie Trinkhalme, Besteck oder Kaffeebecher ab Juli nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. (Bild: SIG)
Im Rahmen eines umfangreichen Nachhaltigkeitsprojektes sollen bei Südzucker in den kommenden Jahren alle eingesetzten Verpackungen auf Lösungen umgestellt werden, die zu 100 % recyclebar sind. In diesem Kontext hat das Unternehmen beim Verpackungsmaterial seiner Zuckersticks auf Papier mit Barrierebeschichtung umgestellt. (Bild: Koehler)
Seit Mitte Juni finden in den Penny-Märkten zwei neue Snacks Einzug: Die Snack Balls von Nature Bites und die Nussmischungen Nono’s Snack. Win Creating Images verpasste beiden ihr Naming, Branding sowie die gesamten Verpackungsdesign-Konzepte. Die Haupt-Zutaten finden sich – mit floraler Anmutung – auch auf der Verpackung wieder und das Naturpapier unterstreicht den natürlichen Charakter der Kugeln. (Bild: Win)
Coca-Cola testet in Europa erstmals den Prototyp einer Papierflasche. Damit geht das Unternehmen einen weiteren Schritt in Richtung seiner globalen Vision, eine "Welt ohne Müll" zu erreichen. So hat sich Coca-Cola zum Ziel gesetzt, bis 2030 sicherzustellen, dass alle seine Verpackungen gesammelt, recycelt oder wiederbefüllt werden. Der Prototyp der Papierflasche wurde im Rahmen einer Partnerschaft zwischen Wissenschaftlern des Coca-Cola Forschungs- und Entwicklungslabors in Brüssel und der The Paper Bottle Company (Paboco) entwickelt. Die von Paboco entwickelte Technologie zielt darauf ab, 100 % recycelbare Flaschen aus nachhaltig gewonnenem Holz mit einer Beschichtungaus biobasiertem Material herzustellen, die gegenüber Flüssigkeiten beständig sind, sowie CO2-und Sauerstoff zurückhalten und somit für Flüssigkeiten wie kohlensäurehaltige und stille Getränke, Kosmetikprodukte und mehr geeignet sind. Der aktuelle Prototyp besteht aus einer Papierhülle mit einer recycelbaren Kunststoffauskleidung und -kappe aus PET. Das angestrebte Ziel ist es eine Flasche zu entwickeln, die wie Papier recycelt werden kann. (Bild: Coca-Cola)
Der Wave Grip Cardboard Carrier von Berry Global wurde von der in Oslo ansässigen Amundsen Brauerei, der zweitgrößten Craft-Brauerei Norwegens und einer der am schnellsten wachsenden Brauereien des Landes, ausgewählt, um eine Ring-Carrier-Lösung für ihr Sortiment an Bierdosen bereitzustellen. Der WaveGrip-Träger wurde im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie Impact 2025 von Berry Global entwickelt, die darauf abzielt, mit den Kunden zusammenzuarbeiten, um ihnen zu helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und zu übertreffen. Jeder Träger wiegt nur 7,95 g für ein Standard-Six-Pack und kann in den meisten Papier- und Kartonagen-Sammelströmen recycelt werden. (Bild: Berry)
Auch Capri-Sun führt nach umfangreicher Entwicklungsarbeit eine umweltfreundlichere Alternative für seine Trinkhalme aus Papier ein. Die Umstellung ist Teil der Maßnahmen, eine vollständig recycelbare Verpackung anzubieten und die nachhaltigste Kindergetränkemarke der Welt zu werden. Der neue Papierhalm von Capri-Sun ist weiß – kommt also ohne den Einsatz von Farbstoffen aus – und ist aus FSC-zertifizierter Rohware. (Bild: Capri-Sun)
Um Verpackungsmüll zu reduzieren, testet McDonald’s fortlaufend innovative Alternativen. Nun verkauft das Unternehmen erstmals einen Burger in Graspapier und spart allein mit dieser Umstellung knapp 70 % Verpackungsmaterial. Die Umstellung der Verpackungen ist ein weiterer Schritt im Rahmen der Roadmap zur Reduzierung von Plastik- und Verpackungsmüll. Bis 2025 sollen alle Verkaufsverpackungen zu 100 % aus erneuerbaren, recycelten oder zertifizierten Materialien bestehen. „Als Marktführer in der Systemgastronomie wollen wir den Weg hin zur Reduzierung von Plastik- und Verpackungsmüll aktiv mitgestalten. So werden wir zukünftig weniger Verpackungsmaterial einsetzen und immer mehr Burger in alternativen Verpackungen, wie beispielsweise innovativem Wrap-Papier, ausgeben“, so Holger Beeck, Vorstandsvorsitzender, McDonald’s Deutschland LLC. (Bild: McDonald’s)
Mondi hat sich mit Silbo zusammengetan, um eine hochfeste Verpackung auf Papierbasis für das irische Kartoffelunternehmen Meade Farm Group zu entwickeln. Die Beutel ersetzen schwer zu recycelnden Kunststoff durch Papier, eine erneuerbare Ressource, die mit einer biobasierten Beschichtung veredelt und als kompostierbar zertifiziert ist. Silbo, Meade und Mondi arbeiteten zwei Jahre lang eng zusammen und entwickelten den FSC-zertifizierten Beutel unter Verwendung von speziellem Kraftpapier, um die Festigkeit bei der Handhabung zu gewährleisten und gleichzeitig Barriereeigenschaften zu bieten, damit die Produkte frisch bleiben. Der Beutel verfügt über mehrere Nachhaltigkeitsmerkmale: ein auf Maisstärke basierendes Netz für ein kleines Sichtfenster, Tinte auf Wasserbasis und die biologisch abbaubare Sustainex-Beschichtung von Mondi, die für Heißsiegelung und Feuchtigkeitsbarriere sorgt. (Bild: Mondi)
Mondi hat mit dem schwedischen Lebensmittel-Hersteller HK Scan eine Verpackung aus Papier und biobasiertem Kunststoff entworfen. Diese können schwedische Verbraucher nachdem Verzehr der darin verpackten Wurst im Papiermüll entsorgen.Bisher hat HK Scan seine Falukorv-Wurst in einer Verpackung aus nicht recycelbarem Kunststoff-Mehrschicht-Material verkauft. Die papierbasierte Verpackung, die das Unternehmen gemeinsam mit Verpackungshersteller Mondi entwickelt hat, hat einen um 70 % geringeren CO2-Fußabdruck, als die vorherige Lösung. Die Partner haben für die Wurstverpackung nach einer Lösung gesucht, die es ermöglicht, ohne Änderungen in der bestehenden Produktionslinie von HK Scan ein passendes Barrierepapier zu produzieren.Das Papier für die Verpackung bezieht der Lebensmittel-Hersteller aus Schweden und lässt es dort auch beschichten sowie bedrucken. Dadurch hält das Unternehmen den Transport bei der Herstellung gering. (Bild: Mondi)
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