Das Ziel der Alfred Ritter GmbH & Co. KG sind Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen, die in Kreisläufen wiederverwertbar sind. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird ein gewichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung von Konsumenten und bezieht sich nicht nur auf das eigentliche Produkt, sondern zunehmend auch auf die Umverpackung. Ritter greift dieses veränderte Konsumentenverhalten führend auf und setzt auf erste Sekundärverpackungen aus Papier.
Alfred Ritter nutzt flexibles Verpackungspapier von Koehler für "Mini Bunte Tüte"- Standbeutel. (Bild: Ritter)
Für das gesamte Produktsortiment bezieht das Familienunternehmen Ritter ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao. Weit verbreitet ist im FMCG-Bereich der Einsatz von Kunststoff bei Produktverpackungen. Um dem Konsumenten ein ganzheitlich nachhaltiges Produkt anbieten zu können, startete Ritter bereits 2018 mit Anbahnungen, die Verpackung mit Kunststoff zu hinterfragen. Der Vorteil von Alternativen wie Papier wurde positiv bewertet.
Mit Koehler Nex Plus deckt die Koehler-Gruppe den stark steigenden Bedarf an nachhaltigen Verpackungslösungen, nicht nur von der Lebensmittelindustrie, ab. Koehler Nex Plus sind Papiere mit Barrierebeschichtung mit verschiedenen Funktionalitäten. Das sind insbesondere Barrieren für Aromen, Fett, Mineralöl, Wasserdampf und auch für Gase, die sich mit den dem Papier eigenen Funktionalitäten wie z. B. hohen Festigkeitseigenschaften und der natürlichen Haptik zu einem starken Gesamtkonzept vereinen. Das Papier bietet, worauf es bei Verpackungen ankommt: Schutz des Inhalts, Schutz der Umgebung und ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaften.
Die Anforderungen an Verpackungspapiere sind hoch, sollen sie doch alle Funktionalitäten, die Kunststoff-Verbundfolien abdecken, auch erfüllen. Dazu gehört ein ausreichender Produktschutz, eine attraktive Wahrnehmung am Point of Sale und zusätzlich dienen sie als Kommunikationsinstrument für Inhaltsstoffe etc. Darüber hinaus sollen im besten Fall bei einer Umstellung auf Papier die bestehenden Verpackungsstraßen ohne größere Anpassungen weiter genutzt werden.
Ritter vertreibt seine Produkte in über 100 Ländern weltweit. Mit nur zwei Produktionsstandorten in Deutschland und Österreich bedient das Unternehmen den kompletten Weltmarkt. Zum Einsatz kommen an beiden Standorten Syntegon Verpackungsmaschinen. Moritz Steinle, Packaging Development Engineer bei Alfred Ritter erklärt: „Wir haben zuerst mehrere Testläufe mit dem Nex Plus Seal Papier von Koehler gefahren, zu Beginn auch ohne Inhalt und uns dann mit Feineinstellungen immer weiter einer optimalen Lösung angenähert.“
Vor allem der Heißsiegelprozess gestaltet sich als essentiell für eine saubere Produktverpackung. „Siegeltemperatur, Siegelzeit und Siegeldruck müssen optimal aufeinander abgestimmt sein, damit das Verpackungsergebnis sauber absiegelt. Das sind alles Kriterien, auf die wir im Qualifizierungsprozess des Verpackungsmaterials sehr viel Wert gelegt haben“, so Steinle weiter.
Zum Einsatz kommt für die Mini Bunte Tüte das Koehler Nex Plus Seal Pure 65g/m2. Auf der Verpackungsstraße von Ritter kann mittlerweile das flexible Verpackungspapier von Koehler, aber auch die klassische Kunststoff-Verbundfolie eingesetzt werden. Damit ist weiterhin Flexibilität gegeben. Der Vorteil der Koehler Nex Plus Barrierepapiere ist vor allem, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Sie können zu 100 Prozent dem Recyclingkreislauf zugeführt werden, der für Papier in vielen Ländern weltweit funktioniert und vom Konsumenten akzeptiert ist. Eckhard Kallies, Spartenleiter Flexible Verpackungspapiere bei Koehler betont: „Barrierepapieren gehört aus unserer Sicht die Zukunft. Papier übernimmt zunehmend Funktionalitäten, die in der Vergangenheit nur Kunststoff bieten konnte. Und Papier erfüllt im Unterschied dazu einen viel nachhaltigeren Lebenszyklus.“ Die Lebenszyklus-Analyse der flexiblen Verpackungspapiere von Koehler zeigt im Vergleich zu herkömmlichen Papieren mit PE-Beschichtungen, oder aber gar Kunststoff-Verbundfolien, eine deutliche CO2-Einsparung auf.
Der Einsatz von Papier als Verpackungslösung im FMCG-Bereich bietet über den Nachhaltigkeitsaspekt hinaus noch weitere Vorteile. Das Aufreißen einer Papierverpackung vermittelt dem Konsumenten eine emotionale und haptische Erfahrung die Kunststoff-Lösungen so nicht bieten. Das Knistern von Papier vermittelt darüber hinaus eine positive Sinneserfahrung und erinnert an positive Momente, wie beispielsweise das Aufreißen von Geschenkpapier. Die positive Konsumentenerfahrung mit der Verpackung strahlt auf das Produkt aus und eine emotionale Verbindung entsteht.
Sekundärverpackung aus Papier für Ritter Sport Mini Bunte Tüte
Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit waren die zentralen Anforderungen an das Papier, das Koehler zusammen mit Ritter entwickelt hat. Mit Erfolg, denn die Verbraucher können die Mini Tüte einfach in der Altpapiertonne entsorgen, so dass daraus wieder Papier oder Karton hergestellt werden kann. Eckhard Kallies stellt fest: „Der Trend bei der Wahl von Verpackungen ist klar: Papier punktet überall und trägt bereits heute aktiv zu den Zielen der »circular economy« bei. Mit unseren flexiblen Verpackungslösungen aus Papier reduzieren wir den Anteil an Kunststoff bei Produktverpackungen und machen die Welt dadurch ein Stück nachhaltiger.“
Die Mini Bunte Tüte wird seit Januar in allen internationalen Märkten distribuiert und ist seit Anfang März auch in Deutschland erhältlich. Moritz Steinle ergänzt: „Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes waren vor allem die offene und schnelle Kommunikation, aber auch die enge Abstimmung mit Koehler“. Für Ritter ist das nur der erste logische Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Verpackung. Erste Praxistests auch mit Primärverpackungen wurden im Handel bereits getestet und vom Verbraucher begeistert angenommen.
Die Koehler Gruppe wurde 1807 gegründet und ist von Beginn an bis heute familiengeführt. Das Kerngeschäft der Gruppe liegt in der Entwicklung und Produktion von hochwertigen Spezialpapieren. Dazu zählen unter anderem Thermopapiere, Spielkartenkarton, Getränkeuntersetzer, Feinpapiere, Selbstdurchschreibepapiere, Recyclingpapiere, Dekorpapiere, Holzschliffpappe, Sublimationspapiere und seit 2019 auch innovative Spezialpapiere für die Verpackungsindustrie. In Deutschland verfügt die Koehler Gruppe mit ihren mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über fünf Produktionsstandorte, drei weitere befinden sich in den USA. Die Gruppe ist international tätig, der Exportanteil lag 2019 bei über 70 %, bei einem Jahresumsatz von 900 Mio. Euro.
Nachhaltigkeit auf dem Packaging Summit
Am 7. und 8. Juli 2021 findet der bereits 4. Packaging Summit statt, eine Veranstaltung der Redaktionen von neue verpackung und Werben & Verkaufen. Auch in diesem Jahr haben wir wieder ein spannendes Programm für Sie zusammengestellt. Hier stellen auch Vertreter von Markenartiklern wie Bernd Büsing, Leiter Verpackung, Nestlé, mit seinem Vortrag „Weniger Plastik ist nicht genug – Nestlés Strategie für eine abfallfreie Zukunft“ die Verpackungsstrategie ihres Unternehmens vor. Weitere Referenten sind Vertreter von Raja Pack, Hello Fresh, David+Martin, Henkel, Beiersdorf und viele mehr.
Alle Informationen zum Packaging Summit 2021, der auch in diesem Jahr wieder rein digital stattfindet, finden Sie unter www.packagingsummit.de.
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